Shenzhen – Zukunft Made in China

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Shenzhen - Reportage von Frank Sieren

Shenzhen gehört zu den innovativsten Städten weltweit und führt bei Entwicklungen wie beispielsweise Drohnen, E-Autos und 5G. Obwohl die 20 Millionen Einwohner in Shenzhen der staatlichen Überwachung unterliegen, ziehen zunehmend mehr junge Menschen in die Metropole, der Stadt der Zukunft.

Leben und Arbeiten in Shenzhen


Von Menschen und Unternehmen in Shenzhen

Der Autor Frank Sieren, lebt seit 1994 in Peking, hat in acht Kapiteln über das Leben und Arbeiten in der Megacity geschrieben. Was er dabei erlebte, hat sogar bei dem erfahrenen Chinaexperten den Gedanken ausgelöst, vom traditionellen Peking in die Stadt der Zukunft zu ziehen.


Shenzhen – meine Suche nach der Wahrheit

Obwohl ich täglich mit Produkten aus China zu tun habe, glaubte ich früher an jene Aussagen, die oft keinen schmeichelhaften Eindruck über das Land der Mitte zurücklassen.

Da ich ungern andere Leute für mich denken lasse, war ich seit Längerem auf der Suche nach einem Buch, das mir dabei hilft, mein eigenes Bild zu machen. Die Wahl fiel auf Shenzhen von Frank Sieren, weil der Autor länger wie alle anderen Wirtschaftsjournalisten in China lebt.

Ein Besuch in Shenzhen


Von Architektur, Roboterrestaurants und 5G

Zu Anfang beschäftigt sich das Buch mit dem Bauboom in Shenzhen. Hier werden in einem Jahr mehr Hochhäuser gebaut wie in zehn Jahren in den USA. Überrascht hat mich, wie viele deutsche Architekten am Bau der Megacity beteiligt waren und sind.

Das autonome Fahren ist hochentwickelt und zusammen mit 5G verbessern sich die Leistung der Fahrzeugcomputer und demzufolge die Sicherheit auf den Straßen. Die ersten Drohnen, die Personen befördern, fliegen in Shenzhen.

Frank Sieren schreibt über die unbeirrbare Kreativität der Einwohner, die trotz staatlicher Kontrolle nicht leidet. Im Gegenteil, jeder kann sich frei entfalten und seinen Ideen nachgehen.

Der Autor hat mit Ren Zhengfei, dem Gründer von Huawei gesprochen und sich mit einer britisch – holländischen Familie in einem der üppigen Parks getroffen, die in Shenzhen lebt und arbeitet. Frank Sieren lässt sich in Restaurants von Robotern fleischlose Gerichte servieren, deren Entwicklung im letzten Kapitel „Essen“ beschrieben ist.

Zukunftsmuseum Shenzhen


Positiv, kreativ und zukunftsweisend

Nach dem Lesen des Buchs kann ich Frank Sieren verstehen, denn das traditionelle Peking und das innovative Shenzhen sind grundverschieden. Shenzhen ist eher ein Zukunftsmuseum wie eine Stadt, ein gewaltiges Experiment und steckt voller Überraschungen

Shenzhen ist 2150 km Autofahrt von Peking entfernt
Rund 2150 km Autofahrt liegen zwischen Peking und Shenzhen

Die Megacity bietet mit zahllosen Angeboten zur Zerstreuung, gigantischen Parks und Grünflächen 20 Millionen Menschen eine nie dagewesene Lebensqualität. Ich war beeindruckt über die positive Einstellung der Shenzhener, und Hongkong, gleich nebenan gelegen, kommt mir im Vergleich dazu gestrig und verstaubt vor.

Das Buch Shenzhen von Frank Sieren ist eine gelungene Reportage über Innovation und Menschen in einer Megacity. Die Bedrohung für den Westen geht nicht von China aus, sondern von der westlichen, beharrlichen Verweigerung neuer Technologien zum Nutzen des Menschen.


Meine Leseempfehlung

Frank Sieren hat einen eingängigen Schreibstil, und das Buch liest sich wie ein Spaziergang durch Shenzhen. Es war, als würde ich den Autor zu seinen Interviews begleiten und mit ihm durch die Straßen von Shenzhen bummeln.

Jedem, der sich eine eigene Meinung über das Reich der Mitte bilden will und sich mit dem Leben der Zukunft beschäftigt, kann ich das Buch wärmstens empfehlen.

Shenzhen - Zukunft Made in China von Frank Sieren